Wie Schwabmünchens Stadtzentrum einmal aussehen könnte

Wesentliche Punkte haben wir in unserem Wahlprogramm festgeschrieben.

Die Politik und der Einzelhandel müssen gegenüber den Bürgerinnen und Bürger immer wieder dafür werben, sich ihrer Verantwortung, lokal vor Ort einzukaufen, bewusst zu werden. Die Bürgerinnen und Bürger benötigen dafür aber in Zeiten, in denen man über einen Klick im Internet sehen kann, wo ich welches Produkt am Günstigsten bestellen kann und es dann frei Haus geliefert bekommen könnte, einen echten Mehrwert, also einen persönlichen Nutzen. Das Einzelhandelsportfolio in Schwabmünchen muss daher attraktiv und zeitgemäß sein und ein breitmögliches Sortiment anbieten. Daher muss nach Meinung von Bündnis 90/Die Grünen das Einzelhandelsgutachten der Stadt dringend neu aufgelegt und dann stets in viel kürzeren Zeitabständen überprüft werden, da sich die wirtschaftliche Welt immer schneller dreht und vor den Toren Schwabmünchens keinen Halt macht. Aktuell ist es beispielsweise so, dass das Gutachten von vier großen Einzelhandelsanbietern unterschiedlicher Waren- und Sortimentsbereiche in Schwabmünchen ausgeht, die den Grundbedarf der Bürgerinnen und Bürger abdecken. Mit der dauerhaften Schließung von Früchtl home & style ist aber einer dieser Versorger bereits verschwunden und viele Grundannahmen des aktuellen Einzelhandelsgutachtens sind damit haltlos. Die Stadtpolitik und der Handel müssen schnellstmöglich an einen runden Tisch, um ein nachhaltiges Konzept für die Zukunft zu generieren. Wir von Bündnis 90/Die Grünen fordern eine Art Wirtschaftsreferenten der Stadt, der sich der Megathemen Einzelhandel und Entwicklung der Innenstadt vordringlich annimmt. In Zusammenarbeit mit dem Stadtaktivmanagement könnten Projekte erarbeitet werden, wie z.B. Vermittlung geeigneter Leerstände an Einrichtungen wie die Ulrichswerkstätten, die dort ein Tagescafe betreiben. Da eine attraktive Innenstadt mit Möglichkeiten zum Verweilen in Cafés, Bars und Restaurants das Einkaufserlebnis erheblich aufwerten. Oder Schulungen der Einzelhändler bzgl. Onlineauftritt, Mitarbeitergewinnung etc kann ein mögliches Projekt sein.Hier hat Schwabmünchen in unseren Augen einen Nachholbedarf, der durch Aussagen im Einzelhandelsgutachten untermauert wird. Desweiteren hilft natürlich die schönste und attraktivste Innenstadt nicht, wenn diese kaum oder nur schwer zu erreichen ist. Wir von Bündnis 90/Die Grünen stehen wie keine andere Partei in Schwabmünchen für ein nachhaltiges Verkehrskonzept, in dem Fußgänger, Rad- und Autofahrer gleichgestellt werden. Eine verkehrsberuhigte Innenstadt, die mit dem öffentlichen Personennahverkehr (Stadtbus) aus allen Ortsteilen gut zu erreichen ist, aber auch dem Autofahrer sinnvolle Parkmöglichkeiten (Tiefgarage, Parkhaus) bietet, ist unserer Meinung nach das Ziel. Fehlen dürfen in diesem Zusammenhang keinesfalls geeignete Radwege ins Zentrum und ausreichende Fahrradabstellmöglichkeiten.

​Nun bleibt die Frage, ob man verhindern kann, dass immer mehr Geschäfte (Aldi, Baywa, Müller) an den Stadtrand ziehen, bzw ob man dies überhaupt verhindern muss? Die Stadtpolitik hat diverse Möglichkeiten. Wir von Bündnis 90/Die Grünen sehen aber auch die Verbraucher in Schwabmünchen in der Pflicht. Wer verstärkt in der Innenstadt einkauft und vielleicht auch einmal dem Filialleiter kundtut, dass man sich die Filiale weiterhin in der Innenstadt wünscht, leistet seinen bescheidenen Beitrag dazu, dass dies so bleiben könnte. Wir von Bündnis 90/Die Grünen lehnen die Verlagerung von Geschäften an den Stadtrand grundsätzlich erst einmal ab, da uns die Reduzierung des Flächenverbrauches ein wichtiges Anliegen ist. Falls das dann im Einzelfall doch einmal geschehen muss, brauchen wir moderne bauliche Konzepte. Beispielsweise könnte der Laden über die Parkplätze gebaut werden, so wie man das oft in Österreich sieht. Auf der anderen Seite erinnern wir aber auch an die Personen, die in der Mobilität eingeschränkt sind und nicht ohne Weiteres an den Stadtrand kommen können. Auf keinen Fall darf sich eine Politik von den Großkonzernen des Einzelhandels erpressen lassen. Dazu benötig die Stadtpolitik in Schwabmünchen aber eine klarere Handelstrategie. Heutzutage wissen viele Konzernzentralen viel zu leicht, dass die Drohung, wenn man keinen attraktiven Neubau am Stadtrand bekommt, zöge man einfach weg und die Gewerbesteuereinnahmen wären futsch, allzu leicht den gewünschten Effekt erzielt. Das ist uns zu einfach und zu billig. Die Politik sollte hier mehr Transparenz schaffen. Der mündige Verbraucher könnte dann über seine Einkaufsentscheidung Lenkungswirkungen entfachen.

Wir werden auf jeden Fall alles dafür tun, daß die Innenstadt mit einem attraktiven Einzelhandel und vielfältigen Dienstleistungen erhalten bleibt!