Erfolgreiche Schwabmünchner Stadtradler hoffen auf mehr

Die Schwabmünchner Initiatoren sind stolz auf ein erfolgreiches Stadtradeln. Sie hoffen nun, dass die Stadt die beschlossenen Verbesserungen für Radler umsetzt. (von Christian Kruppe, erschienen in der Augsburger Allgemeinen Zeitung am 06.01.2021)

Ein bisschen stolz sind Heike Uhrig und Franz Hiemer schon. Fast wäre nämlich das Stadtradeln an Schwabmünchen vorbeigegangen, da die Anmeldung im Rathaus liegengeblieben ist. Also sorgten die beiden in Eigeninitiative, dass es noch ein Schwabmünchner Team auf zwei Rädern gibt. Und dies war durchaus erfolgreich.

Dank der Unterstützung des TSV Schwabmünchen, der Grünen und auch der Buchhandlung Schmid umfasste das Team „Schwabmünchen radelt“ am Ende 79 Mitstreiter. Das sorgte am Ende in der Kategorie „Fahrradaktivstes Team mit den meisten Mitgliedern“ für den ersten Platz. Doch die Schwabmünchner überzeugten nicht nur durch Masse, sondern auch durch geradelte Kilometer. Insgesamt schafften sie 13.944 Kilometer, was den zweiten Platz in der Kategorie „Fahrradaktivstes Team mit den meisten Radkilometern“ bedeutet hat.

Schwabmünchner hoffen 2021 auf noch mehr Mitradler

Der Preis der Erfolge sind Verzehrgutscheine eines Augsburger Gastronomen. Franz Hiemer hat auch schon einen Plan, wie die eingelöst werden: „Da machen wir gemeinsam eine Radtour hin.“ Für das kommende Jahr sind die Radler guter Dinge, mit noch mehr Mitstreitern antreten zu können. „Vielleicht übernimmt dann auch wieder die Stadt die Anmeldung. Dann machen bestimmt noch mehr mit, um für den Klimaschutz und mehr Lebensqualität zu radeln“, hofft Hiemer.

Dazu zählt in den Augen der „Stadtradler“ auch die Umsetzung des Nahmobilitätskonzepts. Das rückt vor allem die Radler und deren Bedürfnisse in den Fokus. „Ich bin gespannt, wie das Miteinander von Fahrradfahrern und Autos auf der neuen Fuggerstraße vonstatten geht“, sagt Hiemer. Doch nicht nur da soll es für die Radler vorwärtsgehen.

Stadt hat Beschlüsse des Radverkehrskonzepts noch nicht umgesetzt

Im Juli wurde beschlossen, dass die Jahnstraße Fahrradstraße werden soll. Zudem wurden einige Zone-30-Bereiche neu festgelegt. Eine Umsetzung der Beschlüsse ist bislang noch nicht erfolgt. „Wir hoffen, dass dies bald geschieht“, sagt Heike Uhrig, die zudem klarstellt, „dass es mit der Jahnstraße als Fahrradstraße nicht getan ist.“ Eine Meinung, die auch Franz Hiemer teilt. „Es braucht ein vernünftiges Netz“, wünscht er sich.

Ein Auftrag, dem sich Verwaltung und alle politischen Entscheidungsträger annehmen sollten. „Eine Durchführung bis zur Schule und zum Bahnhof würde Sinn machen“ sagt Uhrig, die selbst nach dem ersten Beschluss im Stadtrat irritiert war, weshalb kein ganzes Konzept zur Verabschiedung vorgelegt worden ist. „Jetzt sollten die Beschlüsse vom Juli schnellstmöglich umgesetzt und weitere gefasst werden“, ergänzt sie.

Dass es in Schwabmünchen genug Radfahrer gibt, die solche Maßnahmen sinnvoll machen, sehen Heike Uhrig und Franz Hiemer durch ihren Erfolg beim Stadtradeln bestätigt. „Wir repräsentieren nur einen Teil der Schwabmünchner Radler“, sagt Hiemer über die erfolgreichen Stadtradler. Und dass Radeln durchaus Zukunft in Schwabmünchen hat, beweist der Nachwuchs: Die Realschule sicherte sich nämlich mit 16.536 Kilometern den zweiten Rang in der Schulwertung.