Einen Besuch wert – Exkursion ins Energiedorf Wildpoldsried

Günter Mögele, 2. Bürgermeister von Wildpoldsried führte die Teilnehmer*innen der Exkursion durch den Tag und erklärte, wie die Gemeinde vorgegangen ist, um ihre nachhaltigen Ziele zu erreichen. (Foto: Rudolf Zimmermann)

„Ein Dorf geht seinen Weg“ – unter diesem Motto wird in Wildpoldsried seit 1999 unter Einbindung der Bürger*innen ein ökologisches Profil für die Gemeinde erarbeitet und umgesetzt. Der OV Schwabmünchen organisierte Ende Juni eine Fahrt ins Energiedorf Wildpoldsried. Ca. 20 interessierte Teilnehmer*innen, darunter Grüne Mitglieder, aber auch Stadträt*innen und Interessierte aus dem Landkreis, haben einen hochinteressanten Energietag erlebt und gesehen, was alles möglich ist, um vor Ort die Energiewende zu vollziehen. Günter Mögele, 2. Bürgermeister und Mitinitiator der ersten Stunde erklärte das Klimaschutzleitbild von Wildpoldsried, das bereits 2010 vorm Gemeinderat einstimmig beschlossen wurde und auf diese drei Säulen fußt:

  1. Regenerative Energieerzeugung und Energieeinsparung
  2. Maximaler Einsatz von Holz als ökologischer Baustoff bei Baumaßnahmen
  3. Schutz der ober- u. unterirdischen Wasservorkommen und ökologische Abwasserbeseitigung

Als Vorbild-Gemeinde haben sich die rund 2.500 Einwohner*innen von Wildpoldsried u.a. als Ziel gesteckt, mehr erneuerbare Energien zu erzeugen als sie verbrauchen. Heute erzeugt die Gemeinde im Jahresdurchschnitt fünf bis acht Mal soviel Energie als sie verbraucht. Die Energiequellen der Kommune stammt aus einem Mix aus Sonne, Wind und Biogas. Wie viel Strom gerade in diesem Moment aus Erneuerbaren erzeugt wird, ist für Jede*n einsehbar unter: https://pebbles.fit.fraunhofer.de. Die Daten stammen aus Forschungsprojekten, denn Wildpoldsried hat sich in Zusammenarbeit mit Siemens, dem Fraunhofer Institut, der Hochschule Kempten und anderen Partnern auch der Forschung und Energiebildung verschrieben.

Heute stehen 11 „Bürgerwindkraftanlagen“ in der Region Wildpoldsried. Eine zentrale Erkenntnis ist, die Bürger*innen bei den Investitionen in die Erneuerbaren zu beteiligen, und zwar ausschließlich die vor Ort ansässigen Bürger*innen. Denn während die bürokratischen Hürden nach Aussage von Herrn Mögele in den letzten Jahren immer größer geworden sind, wobei die 10-h-Regel das mit Abstand größte Hindernis für die Umsetzung weiterer Windkraftanlagen darstellt, ist es wohl kein Problem Investoren und passende Standorte zu finden.